Deutsch-französischer Preis der Kultur- und Kreativwirtschaft

Das Ziel des Preises

Der Deutsch-Französische Preis der Kultur- und Kulturwirtschaft wurde offiziell anlässlich des 50.Geburtstags des Elysée-Vertrages unter der Schirmherrschaft des deutschen und des französischen Wirtschaftsministers ins Leben gerufen.
Er zeichnet Personen, Unternehmen und Institutionen aus, die sich durch ein deutsch-französisches Engagement in einem der acht Sektoren der Medien- und Kulturwirtschaft hervorgetan haben: Musikedition, Film, Digitalmedien, Buch, Presse, Design, Mode, Kulturhandel / Luxus.
 

Der Hintergrund des Preises

Die Kultur- und Kulturwirtschaft ist für die europäische Wirtschaft sowie für die nationalen Wirtschaften von großer Bedeutung. Die Branche zählt in Deutschland und in Frankreich mehr als 1,5 Millionen Beschäftigte in fast 250.000 Unternehmen.
 

Die Modalitäten des Preises

Der Deutsch-französischer Preis für Kultur- und Kreativwirtschaft wird alle zwei Jahre verliehen. Die Jury setzt sich aus deutschen und französischen Persönlichkeiten dieser Bereiche zusammen. Eine offizielle Preisverleihung in Paris ehrt die Gewinner.

Die Jury wählt die Preisträger auf der Grundlage der Vorschläge ihrer Mitglieder aus.


Der Deutsch-Französische Preis der Kultur- und Kreativwirtschaft

Die Gründungsmitglieder der Jury

© © Lionel Préau

Präsident des Preises und der Jury
Prof. Dr. Jérôme Duval-Hamel

Geschäftsführer verschiedener Unternehmen der Medien und Kulturwirtschaft, Verwaltungsmitglied verschiedener Organisationen im Bereich Kultur, Präsidiumsmitglied der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer

Co-Präsidentin der Jury
Katrin Gaertner

Head of Public Affairs Bertelsmann SE & Co. KGaA, Berlin

Vize-Präsidenten des Preises

Kulturbeauftragte der deutschen Botschaft in Frankreich und Kulturbeauftragte der französischen Botschaft in Deutschland

Anne Durupty

Geschäftsführerin von ARTE

Catherine Briat

Kulturbeauftragte der französischen Botschaft in Berlin und Direktor des Institut français in Deutschland

Bruno Julliard

Beigeordneter des Bürgermeisters von Paris
Beauftragter für Kultur

Pierre Kupferman

Chefredakteur bei BFMbusiness.com

Alain-Dominique Perrin

Präsident der Fondation Cartier
Präsident der öffentlichen Einrichtung Jeu de Paume
Mitglied des internationalen Rats der Tate Gallery

Guillaume Proust

Wirtschaftsprüfer und Partner der Compagnie Fiduciaire, Präsident des Comité Mécénat Ordre national des Experts-Comptables, Commissaire aux comptes Associé - Compagnie Fiduciaire

Hanna Schygulla

Schauspielerin
Goldener Ehrenbär der Berlinale 2010
Prix d'interprétation féminine, Cannes
National Society of Film Critics Award

Sabine Syfuss-Arnaud
Resortleiterin International, Challenges

Georges-Philippe Vallois
Président du Comité professionnel des galeries d'art

Gewinner 2022

Madame Christine Phal (Art Fair)

 

Auszug der Rede zur Verleihung des Preises an Mme Phal, Gründerin von Drawing Now:

„Zum ersten Mal in seiner Geschichte ehrt der Deutsch-französischer Preis der Kultur- und Kreativwirtschaft ein so altes, aber auch so aktuelles Feld in unseren beiden Ländern: die Kunstmesse.

Zum ersten Mal wird durch unseren Gewinner und durch diese "Kunstmesse" Drawing Now gekrönt, ein künstlerisches Medium zu zeichnen, mit dem sich Frankreich und Deutschland in der Geschichte und auch im zeitgenössischen Schaffen ausgezeichnet haben.

Drawing Now wurde von Anfang an in Zusammenarbeit mit der deutschen Zeichenwelt konzeptionell und organisatorisch in Paris aufgebaut. Drawing Now wurde in diesen Jahren mit so großem Erfolg mit Akteuren der anderen Rheinseite pilotiert, und hat in seinem Ausstellerspektrum immer einen wichtigen Platz für das deutsche Schaffen hinterlassen. Auch in diesem Jahr wieder.

All das sind Elemente, die zu dem nachweislichen Erfolg von Drawing now beigetragen haben, die es heute zum Leuchtturm der zeitgenössischen Zeichenszene macht und die für uns auch ein schönes Beispiel für das deutsch-französische Zusammenwachsen sind.“

Gewinner 2020

Bibliothèques sans Frontières, Kultur- und Solidarwirtschaft

Bibliothèques Sans Frontières (BSF) wurde 2007 gegründet und hat die Aufgabe, den Zugang zu Bibliotheken, Informationen und Bildung für Menschen aus prekären Verhältnissen mit schlechtem Internetzugang zu verbessern. Als Experte für Offline-Internetzugangsmöglichkeiten hat BSF in Zusammenarbeit mit dem deutschen Spezialisten von Online-Trainingsportale Kiron Angebote entwickelt, damit zum Beispiel Flüchtlinge auch im Ausland ihre Ausbildung weiterführen können.​

Dr Florian Drücke, Persönlichkeit des Jahres

© Robert KLUBA

Florian Drücke ist Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI). Er engagiert sich seit Jahren für die deutsch-französischen Beziehungen und ist 2018 zum Ko-Präsidenten des Haut Conseil Culturel Franco-Allemand (HCCFA) gewählt worden. Zum 30. Jahrestag des HCCFA initiierte er den Jugendkulturrat im Europäischen Parlament in Strassburg. Er arbeitet eng mit der französischen und deutschen Politik zusammen, um die Rahmenbedingungen für die Unternehmen der Kreativwirtschaft zu verbessern; dazu zählt die Reform des europäischen Urheberrechts.​

Gewinner 2019

Sebastian Herkner (Designer des Jahres)

 

Gewinner 2017

PANTHEA

Das deutsch-französische Start-up PANTHEA ist führend in Europa bei der Live-Übertitelung für Theater, Opern und Festivals. Mit einer Beteiligung an über 2.000 Vorstellungen weltweit war PANTHEA 2017 Partner namhafter Institutionen wie der Opéra National de Paris, der Staatsoper Unter den Linden, dem Festival d’Avignon und ist durch die Betreuung aller großen Berliner Theaterhäuser maßgeblich mitverantwortlich für Berlins Ruf als "Europas Übertitel-Hauptstadt“. PANTHEA ist Pionier im Bereich Augmented Reality und bietet die erste markttaugliche Übertitel-Anwendung mit Smartglasses an. PANTHEAs innovative Lösungen öffnen Theater und Oper für ein breites Publikum und überwinden Sprachbarrieren und Hörbehinderung.

Gewinner 2015

Comité Colbert & Meisterkreis

Jérôme Duval-Hamel, Elizabeth Ponsolle des Portes (Comité Colbert), Clemens Pflanz (Meisterkreis)

Diese zwei Vereinigungen aus Frankreich und Deutschland stehen mit Ihren Mitgliedern für französischen Luxus und die deutsche High-End Industrie. Eine Kultur der Exzellenz ist die starke gemeinsame Verbindung. Über die letzten Jahre ist daraus eine intensive Zusammenarbeit mit zahlreichen deutsch-französische Projekten entstanden: Programme zum Schutz und Wertschätzung des geistigen Eigentums, Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Universitäten sowie dem Austausch junger Talente, interkulturelles Engagement an der Schnittstelle Kultur und Wirtschaft durch die Partnerschaft der Ausstellung ImEx - Impressionismus - Expressionismus. Die Stärkung des immateriellen Kulturerbes, durch die Weiterentwicklung des Kunsthandwerks und des Meisterprinzips über Landesgrenzen hinweg, auch durch bilaterale Verbindungen der Mitglieder, trägt Früchte und unterstreicht die kulturelle Verankerung der Branche.

Dank dieser Initiativen und konkreten Projekten hat sich eine echte deutsch-französsiche Dynamik entwickelt, aus der ein gemeinsames Verständnis für die Vielfalt des jeweils anderen entstanden ist. Dieser deutsch-französische Austausch beflügelt die unterschiedlichen Branchen, die viel von einander lernen können. Das sind ideale Voraussetzung um die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit dieser Industrie gemeinsam zu stärken.

Forum d’Avignon & Forum d’Avignon@Ruhr

Laure Kaltenbach (Forum d’Avignon), Andreas Gören, Jérôme Duval-Hamel (Jury ICC), Axel Ganz (Forum d’Avignon@Ruhr), Annette Gerlach (ARTE)

Das Forum d’Avignon ist eine Denkfabrik im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft. Durch die Gründung einer deutschen Tochterorganisation, des Forum d’Avignon@Ruhr, hat es seine deutsch-französische Dimension ausgebaut und trägt durch die Veröffentlichung von zahlreichen Schriften zur Kultur- und Kreativwirtschaft zur Entwicklung dieser Branche in beiden Ländern. Konkret werden jedes Jahr internationale Foren organisiert auf denen sich die Akteure dieser Branchen austauschen können. Diese Positionierung ist neu und sehr wichtig für die Stärkung des Wachstums in der deutschen und französischen Kultur- und Kreativwirtschaft auf dem internationalen Markt.

Le Buveur d’Encre & TintenTrinker Verlag

Andreas Görgen (Jury ICC), Grégoire Cazier (Editions Le Buveur d’Encre), Julie Cazier (Tintentrinker Verlag)

Der von der Politologin Julie Cazier gegründete Tintentrinker Verlag (Köln) hat sich mit dem von Grégoire Cazier im Jahr 2001 gegründeten Verlag « le buveur d’encre » (Paris) zusammengeschlossen. Gemeinsam haben sie bereits ca. 50 Jugendbücher herausgebracht. Beide Verlage arbeiten sowohl auf wirtschaftlicher als auch auf kreativer Ebene eng zusammen und haben gemeinsam Werke mit hohem Symbolwert herausgebracht. Ihre neueste Veröffentlichung thematisiert den ersten Weltkrieg. Es handelt sich um einen Comic, « Tagebuch 14/18 - vier Geschichten aus Deutschland und Frankreich », der für den deutschen Jugendliteraturpreis 2015 nominiert wurde.  


Im Jahre 2013 wurden zwei Projekte ausgezeichnet:

Augustin Teboul

Augustin Teboul ist ein Damenmodelabel, das zwischen Prêt-à-porter und Haute Couture anzusiedeln ist und das im Jahre 2009 durch die Zusammenarbeit der deutschen Modedesignerin Annelie Augustin und der französischen Modedesignerin Odély Teboul entstanden ist. Die beiden Frauen, die zwischen Paris und Berlin arbeiten, haben entschieden, die deutsch-französische Komponente zum Herzstück ihrer Inspiration zu machen...

Studiocanal & Tandem Communications

Studiocanal ist insbesondere durch den Erwerb der deutschen Unternehmen Kinowelt und Tandem Communications zu einem europäischen Marktführer im Bereich des Kinos und des Fernsehens geworden. Diese deutsch-französische Integration hat Studiocanal und Tandem Communications den Einstieg in die Produktion von weltweit erfolgreichen Serien ermöglicht. Zu diesen zählt beispielsweise Crossing Lines, eine deutsch-französische Koproduktion, die insbesondere auf NBC, Sat.1 und TF1 ausgestrahlt wird.

Deutsch-französischer Beirat für Kultur- und Kreativwirtschaft

Der deutsch-französische Beirat der Kultur- und Kreativwirtschaften wurde 2015 an der französischen Botschaft in Berlin gegründet.

Er wird von der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer, dem Goethe-Institut in Frankreich und dem „Institut français“ in Deutschland verwaltet.

Der Beirat wird von Herrn Pr. Dr. Jérôme Duval-Hamel, Mitglied des Präsidiums der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer und kultureller Einrichtungen, vom Direktor des „Institut Français“ in Deutschland, und vom Direktor des Goethe-Instituts in Frankreich geleitet.

Laure Kaltenbach, Mitbegründerin des Forum d'Avignon und Preisträgerin des Deutsch-Französischen Kultursektorpreises 2015, ist Vizepräsidentin, Nicolas Bouzou ist Chefökonom des Komitees und Wolfgang Krill de Capello, Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer, Generalsekretär des Komitees.

Der Beirat besteht aus weiteren Mitgliedern dieses wichtigen Kultur– und Wirtschaftssektors. Er beaufsichtigt die Organisation des Deutsch-Französischen Preises der Kultur- Kreativwirtschaft und die Gestaltung der Webseite : http://industries-culturelles-franco-allemandes.org.

Auf der Webseite befinden sich vielfältige aktuelle Hinweise, News und Veranstaltungen zur Deutsch-Französischen Kreativwirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut, dem Institut Français d’Allemagne, sowie den Industrie- und Handelskammern.

So wurde am Freitag, den 12. April 2019, eine Hommage an die Bauhaus-Schule anlässlich ihres hundertjährigen Bestehens vom Komitee in Anwesenheit der Ministerin Muriel Penicaud in der Französischen Botschaft in Berlin mit ihrer S.E. Anne-Marie Descôtes, Botschafterin Frankreichs in Deutschland, und dem, Staatssekretär im deutschen Bundesministerium für Arbeit rund um die Ausstellung "Bauhaus 1919 - 2019, Kunst und Industrie" durchgeführt.

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