Die letzte Sitzung der Kommission „Ressources Humaines“ (Personalwesen) widmete sich einem hochaktuellen Thema: dem Einfluss der Künstlichen Intelligenz auf die HR-Funktion. Als Referenten begrüßten wir Benoit Rottembourg (Regalia), der unter dem Titel „Faire danser un éléphant dans un magasin de porcelaine“ die Herausforderungen, Risiken und Chancen der KI im Personalbereich präsentierte.
Herr Rottembourg verdeutlichte, dass KI weniger „intelligent“ im klassischen Sinne ist, sondern vor allem neue Handlungsmöglichkeiten bietet – von der Datenerkennung über Vorhersagen bis hin zu generativen Anwendungen. Gleichzeitig warnte er vor inhärenten Risiken: Verzerrungen und Bias in den Daten und daraus folgende Diskriminierungen, Datenschutzprobleme, falsche Vorhersagen und die wachsende Problematik des sogenannten „Shadow AI“.
In der Diskussion wurde deutlich: Der Einsatz von KI im Personalwesen erfordert eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit – zwischen HR, Rechtsabteilungen, Data Scientists, IT und den Fachbereichen – sowie eine fortlaufende Sensibilisierung und Schulung der Entscheidungsträger. Durch ein abgestimmtes Vorgehen dieser Unternehmensbereiche und die Entwicklung bereichsübergreifender Schutzmechanismen lassen sich Risiken wie Datenschutzverstöße, Diskriminierung und das Phänomen der ‚Shadow AI‘ wirksam vorbeugen.
Aus juristischer Perspektive bleibt der EU AI Act 2024, der strenge Auflagen für Hochrisiko-Anwendungen wie Bewerberauswahl oder Performance-Bewertungen vorsieht, ein zentraler Punkt. Anhand eines praktischen Beispiels aus dem Forderungsmanagement wurde aufgezeigt, wie stark algorithmische Entscheidungen von Datenqualität und Kontext abhängen können.
Diese Veranstaltung bildete den Auftakt für eine Reihe weiterer Treffen der Kommission RH, die verschiedene aktuelle Themenfelder im Zusammenhang mit dem Personalwesen vertiefen werden.