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Zehn Schlüsselmomente in der Geschichte der AHK Frankreich

1955-2025: 70 Jahre sind vergangen, seit die „Offizielle Deutsch-Französische Handelskammer“ 1955 von deutschen und französischen Unternehmen gegründet wurde.

Jacques Chirac und Gerhard Schröder anlässlich des 50. Jubiläums der AHK Frankreich, Paris 2005
Jacques Chirac und Gerhard Schröder anlässlich des 50. Jubiläums der AHK Frankreich, Paris 2005

1955: Gründung der "Offiziellen Deutsch-Französischen Handelskammer"

Auf Initiative der Unternehmen kam es Mitte 1954 zur Gründung einer "Chambre de Commerce Franco-Allemande". Es begannen Gespräche mit dem Ziel, eine repräsentative deutsch-französische Handelskammer unter Nutzung des Mitgliederpotentials der beiden bestehenden Organisationen neu einzurichten. Politisch kam dem Projekt das Scheitern der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft zur Hilfe. Die Regierungen beider Länder trafen sich am 25. Oktober 1954 im Schloss von La Celle Saint Cloud, um die langfristige, enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich zu besprechen. Die Gespräche wurden auf höchster Ebene von Bundeskanzler Konrad Adenauer und Ministerpräsident Pierre Mendès-France geleitet und führten unter anderem zu dem Beschluss, die Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem Gebiet durch die Gründung einer paritätischen deutsch-französischen Handelskammer abzusichern.

Die Regierungsvereinbarung fand allgemeine Zustimmung und ein Arbeitsausschuss von Experten der Wirtschaftsverbände beider Länder bereitete die Gründung vor. Auf französischen Wunsch wurde die Bezeichnung "offiziell" eingefügt und unter Übernahme des Mitgliederbestandes von A.F.R.E.A. und D.E.F.R.A.* erfolgte nun am 15. Juni 1955 die Gründung der "Offiziellen Deutsch-Französischen Handelskammer" unter dem Vorsitz von Jacques Fougerolle. Dieses Treffen führte zu einem Protokoll, das bei der Polizeipräfektur von Paris eingereicht wurde, um die Gründung des eingetragenen Vereins zu formalisieren.

Im großen Festsaal der "Chambre de Commerce de Paris" wurde die neue deutsch-französische Handelskammer von namenhaften Persönlichkeiten des politischen und wirtschaftlichen Lebens aus der Taufe gehoben, so Bundesminister Ludwig Erhard, Botschafter Freiherr von Maltzan, Finanzminister Pflimlin und Staatssekretär Abelin. Von den Kammerorganisationen und  Wirtschaftsverbänden waren anwesend der Präsident des DIHK (Deutsche Industrie- und Handelskammer), Dr. Hammerbacher, der Präsident der französischen Kammervereinigung, Jacques Fougerolle, sowie die Präsidenten von B.D.I. (Bundesverband der Deutschen Industrie) und C.N.P.F. (Conseil national du patronat français), Fritz Berg und Georges Villiers. Die neue Handelskammer nahm ihre Tätigkeit zügig auf und konnte bald in eigene Geschäftsräume in der rue de Miromesnil in Paris einziehen.

 

*A.F.R.E.A. (Association Française pour les Relations Economiques avec l’Allemagne) und D.E.F.R.A. (Deutsche Vereinigung zur Förderung der Wirtschaftsbeziehungen mit Frankreich).

1963: Der Elysee-Vertrag

Mit dem Beitritt des Saarlandes zur Bundesrepublik am 5. Juli 1959 wurde ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung deutsch–französische Versöhnung getan. Dieser wird mit dem 1963 geschlossenen deutsch-französischen Freundschaftsvertrag („Élysée-Vertrag“) vollendet. « In einer bewegenden Versöhnungsmesse in der Kathedrale von Reims machten Adenauer und De Gaulle die deutsch-französische Freundschaft öffentlich; von dort führte der Weg zur Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages am 22. Januar 1963 im Élysée-Palast. […] Mit dem Élysée-Vertrag setzten sie einen Meilenstein in der Geschichte Europas. Sie legten das Fundament für die weitere europäische Integration und eine enge bilaterale Zusammenarbeit und gingen als politische Köpfe der europäischen Versöhnungspolitik in die Geschichte ein. Festgelegt wurde ein Konsultationsmechanismus, der regelmäßige Treffen auf allen politischen Ebenen festlegte » so die Website der Bundesregierung

1973: Erste Erweiterung der EWG

Entscheidende Ereignisse sind 1973 die erste Erweiterung der EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) um Dänemark, Großbritannien und Irland sowie die erste Ölkrise. Frankreich bekam zunehmend Probleme mit seinem defizitären Außenhandel, vor allem im Handel mit Deutschland. Die Handelskammer änderte ab 1973 ihren Namen in die "Offizielle Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer", um die Komponente "Industrie" gebührend zu betonen.

Eine der ältesten Dienstleistungen der Kammer seit 1973 ist der Erstattungsdienst für die französische Mehrwertsteuer an deutsche Unternehmen und für die deutsche Mehrwertsteuer an französische Firmen.

1989: Zusammenbruch der DDR

Die Auswirkungen des Zusammenbruchs der DDR bzw. der deutschen Wiedervereinigung sowie der Einführung des europäischen Binnenmarktes auf die Kammertätigkeit. Bereits wenige Wochen nach dem Berliner Mauerfall im Dezember 1989 kamen die ersten Kontakte mit den Kollegen der Handelsdelegation der DDR zustande. In der Folgezeit wurde die Tätigkeit der Kammer für die Markteinführung der Unternehmen aus den neuen Bundesländern zu einem wichtigen und erfolgreichen Arbeitsbereich. In dem speziell dafür geschaffenen Referat wurden Konzepte für Vermarktungsaktionen entwickelt, wie Einkäufertage französischer Unternehmen, Präsentationen von Produkten oder Produktgruppen sowie Branchentreffen zur Partnersuche für Kooperationen.

2004: Ein Repräsentanz-Büro in Berlin

Im Jahr 2004 wurde in Berlin ein Repräsentanz-Büro der AHK Frankreich eingerichtet, das sich im Gebäude der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) in Berlin Mitte befand. Als Repräsentanz der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer beweist es sich als wichtige Anlaufstelle für deutsche Unternehmer, um erste Informationsgespräche zu führen oder konkrete Marktberatungen zu erhalten. Dies geschah vor allem durch Präsentationen, Workshops und individuelle Beratungen vor Ort bei IHK-Veranstaltungen. Eine wesentliche Aufgabe liegt im Aufbau und in der Pflege des bestehenden Netzwerks in Deutschland.

2005: 50 Jahre der Kammer

Das Jahr 2005 war das Jubiläumsjahr zum 50-jährigen Bestehen der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer. Überschattet wurde das Ereignis vom Tod von Alfred Freiherr von Oppenheim, Präsident der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer seit 1987, er verstarb am 5. Januar 2005. Sein Nachfolger wurde Patrick Schwarz-Schütte, Vorstandsvorsitzender der Schwarz-Pharma AG in Monheim am Rhein.

Am 26. April 2005 fand eine große Jubiläumsfeier in den Festsälen der Pariser Universität Sorbonne statt. Zwei Diskussionsforen zu den Themen Energie und Raumfahrt versammelten mehrere hundert Unternehmer und Persönlichkeiten des deutsch-französischen Wirtschaftsraumes. Den Abschluss bildete die Präsenz der beiden damaligen Regierungschefs Jacques Chirac und Gerhard Schröder.

2008: Studie „Die deutschen Unternehmen in Frankreich“

Ihre Rolle als Sprachrohr der deutschen Wirtschaft hat die Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer vor allem mit der Studie „Die deutschen Unternehmen in Frankreich“ gefestigt. Seit 2008 führt sie eine Umfrage unter allen deutschen Niederlassungen und Tochtergesellschaften in Frankreich durch und fragt nach der Einschätzung der aktuellen Situation, den Perspektiven des Unternehmens sowie der Beurteilung des Standorts Frankreich. Mit den Ergebnissen aus der Umfrage kann die AHK Frankreich die Situation der deutschen Wirtschaft in Frankreich gezielt darstellen und deren Interessen gegenüber den Regierungen und Ministerien beider Länder gezielt vertreten. Mehr Infos

2011: Der Deutsch–Französische Wirtschaftspreis

Im Jahr 2011 wurde erstmals der Deutsch–Französische Wirtschaftspreis verliehen. Dieser Preis hat zum Ziel, die Kooperation deutscher und französischer Unternehmen hervorzuheben. Dieser symbolische Preis zeichnet deutsch-französische  « Best-Practice » der vergangenen zwei Jahre in den folgenden Kategorien aus: Umwelt, Innovation, Personalmanagement, Industrielle Kooperation und Neue Technologien und wird alle zwei Jahre verliehen. Im Jahr 2013 kam noch der Deutsch-Französische Preis der Kultur- und Kreativwirtschaft hinzu. Mehr Infos

Im gleichen Jahr fand auch der Deutsch-Französische Wirtschaftstag zum ersten Mal statt, eine bilaterale Veranstaltung mit einem hochkarätigen Konferenzprogramm, bei der Experten über politische, wirtschaftliche und technologische Herausforderungen unserer beiden Länder und Europas diskutieren. Mehr Infos

2012: AHK Frankreich und Ausbildung

Die AHK Frankreich bietet in speziellen EU-Programmen seit 2012 die Zusatzqualifizierung „Wirtschafts- und Unternehmenskultur in Frankreich“ an, um deutschen kaufmännischen Auszubildenden und jungen Arbeitnehmern erste Erfahrungen in Frankreich zu ermöglichen. Gemeinsam mit dem Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) wird jungen Arbeitnehmern ermöglicht, eine Zusatzqualifizierung mit der „Kaufmännische Fortbildung für junge Berufstätige in deutschen und französischen KMU“ zu erlangen. Der Sprachtest WiDaF wurde internationalisiert, heute gibt es über 150 Testzentren weltweit. Die duale Ausbildung „Chargé de Développment Commercial Franco-Allemand“ wurde erfolgreich als staatliche Ausbildung anerkannt.

2025: 70 Jahre der Kammer

Seit ihrer Gründung im Jahr 1955 setzt sich die Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer für die Entwicklung der wirtschaftlichen, industriellen, technologischen und wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland, zur Stärkung der Beziehungen interkulturellen Beziehungen, der Förderung von Kunst, die Ausbildung von jungen Menschen, Franzosen und Deutsche, ein.

Sie spielt auch eine zentrale Rolle in der öffentlichen Debatte, vor allem dank ihrer Fähigkeit einflussreiche Persönlichkeiten aus beiden Ländern zusammenzubringen (Institutionen, Führungskräfte, Unternehmer und Journalisten). Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer, die heute mehr als 950 Mitglieder hat, gehört dem Netzwerk der Deutschen Industrie- und Handelskammern im Ausland (AHK) mit 150 Kammern und Delegationen an, die in 93 Ländern vertreten sind.

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B. Braun

B. Braun ist ein familiengeführtes Unternehmen, das 1839 gegründet wurde, und zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Medizintechnologien. Wir beschleunigen den Fortschritt im Gesundheitswesen durch den Austausch von Expertise und Technologien, um die Gesundheit der Menschen weltweit zu erhalten und zu verbessern.

Mit mehr als 64.000 Mitarbeitenden und einem Umsatz von 9,1 Milliarden Euro entwickelt, produziert und vertreibt B. Braun Lösungen (medizinische Geräte, Implantate, pharmazeutische Spezialitäten und biomedizinische Ausrüstungen) in den Bereichen Chirurgie, Infusion, Intensivpflege, Anästhesie sowie der Versorgung chronischer Erkrankungen. Als echter multifunktionaler Partner des Gesundheitssystems entwickeln wir integrierte Lösungen und setzen Standards in unserem Bereich.

In Frankreich gehört B. Braun zu den drei größten Arbeitgebern im Bereich Medizintechnik, mit 2.000 Mitarbeitenden, 7 Standorten für Forschung und Entwicklung, Produktion, Logistik und Service sowie 17 spezialisierten Einrichtungen für die Behandlung chronischer Niereninsuffizienz. Wir engagieren uns in fünf Prinzipien, um unsere Kunden täglich bestmöglich zu unterstützen: Qualität, Einfachheit, Nähe, Entwicklung und Innovation.

 

EnBW

Mit rund 30.000 Mitarbeiter*innen ist die EnBW eines der größten Energieunternehmen in Deutschland und Europa. Sie versorgt rund 5,5 Millionen Kund*innen mit Energie und ist auf allen Wertschöpfungsstufen von der Erzeugung über den Handel bis hin zum Netzbetrieb und den Vertrieb von Strom, Wärme und Gas aktiv. Im Zuge der Neuausrichtung vom klassischen Energieversorger zum nachhaltigen Infrastrukturunternehmen sind der Ausbau der erneuerbaren Energien sowie der Verteil- und Transportnetze für Strom, Gas und Wasserstoff Eckpfeiler der EnBW-Wachstumsstrategie und Schwerpunkt der Investitionen. Bis 2030 plant die EnBW bis zu 50 Milliarden Euro brutto zu investieren, rund 85 Prozent davon in Deutschland. Bis dahin soll rund 80 Prozent des EnBW-Erzeugungsportfolios aus erneuerbaren Energien bestehen, der Ausstieg aus der Kohle wird bis Ende 2028 angestrebt, sofern die Rahmenbedingungen es zulassen. Dies sind zentrale Meilensteine auf dem Weg zur Klimaneutralität des Unternehmens im Jahr 2035. 

 

Siemens Energy

Siemens Energy is one of the world’s leading energy technology companies. The company works with its customers and partners on energy systems for the future, thus supporting the transition to a more sustainable world. With its portfolio of products, solutions and services, Siemens Energy covers almost the entire energy value chain – from power and heat generation and transmission to storage. The portfolio includes conventional and renewable energy technology, such as gas and steam turbines, hybrid power plants operated with hydrogen, and power generators and transformers.

Its wind power subsidiary Siemens Gamesa makes Siemens Energy a global market leader for renewable energies. An estimated one-sixth of the electricity generated worldwide is based on technologies from Siemens Energy. Siemens Energy employs around 99,000 people worldwide in more than 90 countries and generated revenue of €34.5 billion in fiscal year 2024.

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