Nach mehr als 36 Jahren in der Kammer hat sie sich nun dazu entschlossen, ihre Tätigkeit in der AHK Frankreich zu beenden. Mit ihrem Abschied beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen. „Ich gehe mit vielen Emotionen, aber auch mit Gelassenheit und großer Dankbarkeit für dieses wunderbare menschliche und berufliche Abenteuer“, so Cotting, die 1989 – nur wenige Monate nach ihrem Dienstantritt – den Fall der Berliner Mauer hautnah miterlebte. Dies war einer der bewegendsten Momente ihrer Karriere, so wie das 50-jährige Jubiläum der Kammer im Jahr 2005. An dieses Ereignis, das durch persönliche Dankesworte von Präsident Jacques Chirac und Bundeskanzler Gerhard Schröder besonders gewürdigt wurde, denkt sie noch heute gerne zurück. Damals zählte das Team der AHK Frankreich gerade einmal rund 30 Mitarbeitende – ein kleines Team für ein großes Ereignis.
Catherine Cotting, deren Foto seit Jahren die Rubrik „Beschäftigung“ auf unserer Website begleitet, gilt als Expertin für den Arbeitsmarkt.
Drei Monate zuvor hatte die AHK Frankreich den Entschluss gefasst, einen eigenen Minitel-Service einzurichten. Doch mangels technischer Kenntnisse zur Umsetzung und Betreuung des Projekts, blieb der Server ungenutzt in seinem Karton verstaut.
Ein glücklicher Zufall sollte jedoch Catherine zugutekommen: Zwei wesentliche Qualifikationen in ihrem Lebenslauf öffneten ihr unverzüglich die Türen zur Anstellung – ihr deutsch-französisches Profil, untermauert durch ein Diplom der von der AHK Frankreich gegründeten EFACI (Deutsch-Französische Industrie- und Handelsschule), sowie das Diplom in Telematik der Universität Paris 8. Ihre erste Aufgabe bestand darin, die entsprechende Website technisch umzusetzen und dauerhaft funktionsfähig zu halten.
Zahlreiche weitere Aufgaben folgten – insbesondere solche, die sich der gezielten Suche nach zweisprachigen Talenten widmeten. Als Brücke zwischen Talenten und Unternehmen beider Länder hat sie sich für den deutsch-französischen Arbeitsmarkt eingesetzt. Dabei bot sie eine persönliche und individuell zugeschnittene Betreuung, die auf ihrer fundierten Kenntnis beider Kulturen sowie des französischen und deutschen Arbeitsumfelds beruhte.
Durch ihre aktive Mitwirkung an einer Vielzahl von Messen und Fachveranstaltungen, die Mitgestaltung deutsch-französischer Speed Networking-Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Réseau Oudinot sowie durch die Konzeption und Durchführung von beschäftigungsorientierten Seminaren gelang es ihr, konkrete und dauerhafte Verbindungen zwischen beiden Ländern zu schaffen.
„Ein langer und spannender Weg“, fasst Catherine zusammen, die heute beschlossen hat, ein neues Kapitel aufzuschlagen – ein persönlicheres und familienorientiertes Kapitel.