Wasserstoffbasierte Energieinfrastruktur für die Versorgung von Verkehr und Industrie
Wasserstoff wird künftig europaweit primär im Verkehr und in der Industrie eingesetzt, um CO2-Emissionen einzusparen.
Auch bei der Storengy Deutschland GmbH, einem der größten Erdgasspeicherunternehmen Deutschlands, ist man davon überzeugt, dass eine wasserstoffbasierte Energieinfrastruktur für die künftige Versorgung von Verkehr und Industrie notwendig ist. Storengy Deutschland GmbH ist ein Tochterunternehmen der Storengy SAS, die im französischen ENGIE-Konzern dessen weltweite Gasspeicheraktivitäten bündelt. In Europa ist Storengy Marktführer für Speicherdienstleistungen – zum Kerngeschäft gehören Planung, Bau und Betrieb von Speicheranlagen sowie die Vermarktung von Gasspeicherkapazitäten.
Der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur habe für ihr Unternehmen einen sehr hohen Stellenwert, sagt Geschäftsführerin Catherine Gras: „Für uns steht die Produktion von grünem Wasserstoff im Vordergrund. Wir entwickeln Lösungen für dessen Erzeugung mittels Elektrolyse von Wasser. Dabei wird zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien verwendet, sodass eine CO2-freie Wasserstoffproduktion sichergestellt werden kann.“
Tatsächlich stellt Storengy eine erhöhte Nachfrage für Wasserstoffprojekte fest. In Deutschland fördert der Bund anhand von zahlreichen staatlichen Projekten Investitionen in diese Technologie. Auch haben die Wasserstoffstrategien des Bundes und der EU die politischen Rahmenbedingungen für deren Zukunft geschaffen. „Bei Storengy Deutschland begrüßen wir diese Entwicklungen ausdrücklich und bieten Full Service Lösungen an, die direkt auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten sind – sowohl im Bereich der Mobilität als auch der Speicherung“, sagt Catherine Gras.
Zwischen Deutschland und Frankreich gibt es Storengy zufolge in der Verwendung von Wasserstoff keine relevanten Unterschiede. Wasserstoff wird künftig europaweit primär im Verkehr und in der Industrie eingesetzt, um CO2-Emissionen einzusparen. Die Storengy SAS ist innerhalb von Europa in Frankreich, Deutschland und Großbritannien mit diversen Projekten tätig. So handelt es sich bei „Méthycentre“ um das erste Projekt im Bereich Power-to-Gas in Frankreich, in dem Biogaserzeugung, Wasserstoff-Elektrolyse und katalytische Methanisierung miteinander gekoppelt werden. Das Angebot an überschüssigem regenerativ erzeugtem Strom wird dabei zur Erzeugung und Speicherung von synthetischem Methan und grünem Wasserstoff genutzt. Damit stehen diese Energieträger den Kunden bedarfsgerecht zur Verfügung, etwa für grüne Mobilität, als Bio-Erdgas oder zur Einspeisung in das Erdgas-Transportnetz oder den Storengy Speicher in Céré-la-Ronde in der Region Centre-Val de Loire.
Ein weiteres Beispiel ist „HyGreen Provence“, das als erstes kommerzielles Projekt massiver Größenordnung in Frankreich auf einem System zur lokalen, regenerativen Stromerzeugung beruht. In mehreren Ausbauschritten werden Photovoltaik-Anlagen und Elektrolyseure errichtet, um 50 Prozent des erzeugten Stroms in Wasserstoff umzuwandeln. Der so erzeugte Wasserstoff kann entweder in dem Untergrundspeicher von Storengy in Manosque in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur eingelagert werden oder die Industrie sowie ein Netz aus „grünen“ Tankstellen in der Region versorgen.
In Frankfurt ist Storengy aktuell dabei, gemeinsam mit anderen Projektpartnern im Rahmen des Projektes „MH2Regio“ eine regionale Wasserstoffversorgung aufzubauen. Hier wird Wasserstoff kostengünstig durch Strom aus Müllheizkraftwerken produziert. Noch in diesem Jahr beginnt darüber hinaus deutschlandweit ein Wasserstoffprojekt, bei dem eine grüne Infrastruktur für Schwerlastfahrzeuge aufgebaut wird. Storengy übernimmt dabei alle Aufgaben: Beratung und Planung, Bau und Betrieb der Anlagen (Elektrolyseur und Wasserstoff-Tankstelle), Wasserstoffproduktion sowie den Transport bis zur Bereitstellung und der Speicherung an den Gasspeicherstandorten.
„Aus unserer Sicht ist die Wasserstofftechnologie ein zentraler Baustein für das Gelingen der Energiewende“, sagt Geschäftsführerin Gras. Werde Wasserstoff nachhaltig hergestellt und genutzt, entstehe ein umweltschonender Energieträger, der zur Speicherung von überschüssiger erneuerbarer Energie eingesetzt werden und auch künftig saisonale Schwankungen der Energieversorgung ausgleichen kann. „Insbesondere die Nachhaltigkeit und die Speicherfähigkeit werden Wasserstoff zukünftig noch unverzichtbarer machen“, so Catherine Gras. „H2 ist komplett dekarbonisiert und es liegen schier endlose Mengen – verglichen mit fossilen Energieträgern – vor.“ Zudem sei die unterirdische Speicherung von Wasserstoff in Salzkavernen eine sichere, zuverlässige und bewährte Technologie, die bereits seit Jahrzehnten erprobt wurde. In Deutschland betreibt Storengy über drei, in Frankreich über vier Kavernenspeicher.