Vorwort
von Guy Maugis und Patrick Brandmaier
Deutschland – Frankreich: eine strategische Partnerschaft als Antwort auf ein turbulentes Jahr 2024
Das Jahr 2024 wurde von tiefgreifenden wirtschaftlichen, politischen und geopolitischen Turbulenzen geprägt, die unsere beiden Länder vor noch nie da gewesene Herausforderungen gestellt haben. Vor diesem von Unsicherheit geprägten Hintergrund erscheint der Ausbau des europäischen Binnenmarktes und insbesondere der deutsch-französischen Beziehungen wichtiger denn je.
Für die Bewältigung der bevorstehenden Aufgaben ist eine solide deutsch-französische Wirtschaftskooperation erforderlich, die in einem starken und souveränen Europa verankert ist. In diesem Zusammenhang müssen sich die Unternehmen auf zahlreiche Herausforderungen einstellen: Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit, Sicherstellung einer zuverlässigen und erschwinglichen Energieversorgung, Bürokratieabbau, Förderung von Innovationen und Umgang mit dem Fachkräftemangel.
Trotz der Turbulenzen haben Deutschland und Frankreich auch im Jahr 2024 ihren gemeinsamen Weg fortgesetzt. Die Zahlen belegen dies: Deutschland ist auch weiterhin Frankreichs wichtigster Handelspartner, während Frankreich mit einem Exportvolumen von 116 Milliarden Euro Deutschlands zweitgrößter Exportmarkt bleibt.
Die 10. Ausgabe der von der AHK Frankreich in Zusammenarbeit mit EY erstellten und im Oktober 2024 veröffentlichten Studie „Deutsche Unternehmen in Frankreich: Geschäftslage und Perspektiven 2024–2028“ verdeutlicht diese feste Verankerung. Mit mehr als 3.000 ansässigen Unternehmen bleibt Deutschland der zweite europäische Investor in Frankreich. So haben die deutschen Investitionen im Jahr 2024 zur Schaffung von mehr als 4.400 neuen Arbeitsplätzen beigetragen.
Auch in diesem sich wandelnden Umfeld bleibt die Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer ein wichtiger Akteur, der seine Mitglieder durch Dienstleistungen mit hohem Mehrwert unterstützt. Das Jahr war von zahlreichen bedeutenden Veranstaltungen geprägt: Tagungen, Web-Seminare, Schulungen – und nicht zuletzt die Organisation des French-German Tech Lab im Rahmen der VivaTechnology. Höhepunkt des Jahres 2024 waren jedoch die Deutsch-Französischen Wirtschaftstage im November in Berlin.
Welche Perspektiven gibt es?
Die Wahl von Donald Trump und seine jüngsten Entscheidungen haben eine neue Unsicherheit in Bezug auf den internationalen Handel und Verteidigungsfragen ausgelöst und Europa wachgerüttelt. Während wir im Jahr 2025 das 70-jährige Bestehen der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer feiern, erscheinen die gemeinsamen Interessen Deutschlands und Frankreichs mehr denn je als absolute Notwendigkeit. Die Sicherstellung unserer Souveränität, der Fortbestand unserer Industrie, die Aufrechterhaltung unseres Wohlstands und die Wahrung des Friedens: dies sind die uns bevorstehenden Herausforderungen, denen wir uns zusammen stellen müssen.
Ihre Ansprechpartnerinnen
-
-
Valérie Fekir
Beauftragte für die Verwaltung des Mitgliedernetzwerks
+33 (0)7 49 89 91 52 vfekir@francoallemand.com